Ratingen: Hansestadt im Angertal

Crossover-Mix Burg, Park, Industriekultur u.Schwimmen

An manchen Tagen geht es mir so: ich habe Lust etwas zu erleben, möchte dafür aber nicht stundenlang fahren und das Wetter ist auch nicht das Beste. Vielleicht hatte ich auch noch die Einkäufe und die Wagenwäsche im Sinn - und dann sag ich mir, Mensch fahre los und mache es einfach zwischendurch. Das ist oftmals das simple Geheimnis hinter einem schönen Tag: sich aufraffen und auf den Weg machen, schön wird es von alleine! Probiert es mal aus und lasst Euch heute entführen nach Ratingen. Diese Stadt hatte ich lange nicht auf dem Schirm, aber inzwischen kann ich Euch sagen: es lohnt sich wirklich - auch wenn man dafür etwas weiter fahren muss!


Ratingens Keimzelle: Wasserburg Haus zum Haus
Ratingens Keimzelle: Wasserburg Haus zum Haus

Anfahrt

Die Nord-Süd-Achse NRW's, die A3 im Autobahndreieck Ratingen-Ost auf die A44 in Richtung Wülfrath/Ratingen/Velbert abfahren und der Beschilderung in Richtung Ratingen folgen. Die Zieladresse für google-Maps lautet: Restaurant Wasserburg Haus zum Haus, Haus zum Haus 8, Ratingen. 

Reichlich kostenfreie Parkplätze hinterm Schwimmbad vorhanden, einige direkt vis-a-vis der Burg.

 

Landschaftspark

Stellplatz und WeB-Links

Es gibt keinen offiziellen WOMO-Stellplatz in Ratingen, man kann jedoch auf dem P2 hinter dem Freizeitbad ""Angerbad" direkt am Angerbach sogar mit grösseren-Wohnmobilen problemlos kostenfrei stehen und dort übernachten. Natürlich autark, ohne V/E und Strom. Aber im Bad befindet sich dafür alles, was das Herz zur Körperhygiene benötigt.  Die Wasserburg ist in 3 Minuten zu Fuß erreicht (Restaurant) und die Stadt in weniger als 10 Minuten.

 

Freizeitbad:

http://www.ratinger-baeder.de/navi2/hallen-undfreibadangerbad/


Der verkehrsgünstig gelegene Marktort wurde 1276 durch Adolf V. von Berg zur Stadt erhoben und befestigt; eine der vier Hauptstädte des Bergischen Landes. Ratingen ist seit dem

14. Jahrhundert Mitglied der Hanse. Große Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind auch heute noch erhalten:  Teile  des Mauerrings und Wallgrabens, zwei Rundtürme des 13. Jahrhunderts und der viereckige Windmühlenturm von 1471. Die Highlights unserer heutigen Tour sind also sehr vielfältig und  für die Familien mit Kindern genauso  interessant, wie für alle Anderen, denn es ist für jeden was dabei:

  • Barrierefreie Rundwanderung (ca. 3-5 Kilometer) durch Park und Stadt 
  • Poensgenpark (2017, 110 Jahre alt) mit seltenem Pflanzen- und Baumbestand
  • Baumwollspinnerei Brügelmann-Haus Cromford
  • Altstadtrundgang mit Wochenmarkt (web-link antippen)
  • Freizeitbad Angerbad
  • Neanderlandsteig Etappe 8-9, Zielort für Etappe 8 und Startort für Etappe 9
  • diverse Stadtfeste und lauschiger kleiner Weihnachtsmarkt

Wir starten unsere heutige Rundtour direkt an der Wasserburg mit dem Rundwanderweg A 11. Eine Hinweistafel hierzu steht direkt am Parkplatz bei der Burg. Diese lohnenswerte Rundtour bringt uns - unverlaufbar ausgewiesen, im Uhrzeigersinn - in 3 Kilometern durch den Park und bis Haus Cromfort, ist barrierefrei, also ideal für Kinder und Rollstuhlfahrer  und ohne Besichtigungen ganz entspannt in einer Stunde zu schaffen. Wir werden jedoch Haus Cromford besichtigen, plant daher also besser ein-zwei Stunden mehr ein. 

 

Die Wasserburg "Haus zum Haus" zählt zu den schönsten Wasserburgen am Niederrhein und ist heute nicht als Museum zu besichtigen, sondern ein vorzügliches Restaurant.  Stand 30.01.2017 ist diese gute Adresse leider vorübergehend wegen Pächterwechsel geschlossen.

Das fotogene Burgen-Ensemble mit Nebengebäuden ist nach aufwendiger Renovierung in den 70er Jahren des letzten Jahrhundert auch heute noch eine imposante Kulisse. Der Rundweg führt uns mit A 11 hinein ins Angertal, vorbei an der Kalkbahn und dann in den Park der bereits zu Haus Cromfort gehört.

Der Elberfelder Kaufmann J.G. Brügelmann errichtete 1783-1784 die erste mechanische Baumwollspinnerei auf dem europäischen Kontinent und nannte sie Cromfort.

 

"In der 'Hohen Fabrik' von 1797 erleben die Besucher im Schaubetrieb die Herstellung von Baumwollgarn wie vor 200 Jahren: ein weltweit einzigartiges Erlebnis. Mit originalgetreu nachgebauten Spinnmaschinen - den ältesten überhaupt - wird im Schaubetrieb die Produktion vom Rohstoff bis zum fertigen Garn nachvollziehbar." (Zitat der Museums-homepage von Haus Cromfort)

 

Der Eintrittspreis beträgt je Erwachsenem für Fabrik und Herrenhaus 4,50 € und ist für Kinder bis 18 Jahren frei. Der Besuch ist für Erwachsene und Kinder gleichermaßen interessant, da hier auch das Thema Kinderarbeit im 18. Jahrhundert dargestellt wird.



Nach dem Besuch des Museums und des Herrenhauses folgen wir mit A 11 der dem Eingang des Herrenhauses gegenüberliegenden Allee hinein in den eigentlichen Poensgenpark.  Hier befindet sich ein im Sommer geöffneter kleiner Kiosk mit Toiletten . Wir genießen die grüne Lunge und können hier bei schönem Wetter bestens Picknicken, Federball spielen oder einfach lesen.

Der Eintritt ist frei

Die Rundtour endet wieder an der Wasserburg, die wir durch den Park hindurch in den Bachauen malerisch liegen sehen.

Von der Burg gehen wir in Richtung Hauptstrasse, überqueren diese und nehmen die Friedhofstraße gegenüber um in die Stadt zu gelangen.

Auf die Blüten muss ich heute zwar verzichten, doch auch im Winter ist die Tour reizvoll. Programm gibt es ja genug ;o)

An der zweiten Kreuzung gehen wir beim Bestattungsinstitut links auf die Turmstraße und erreichen nach wenigen Schritten den ersten Befestigungsturm der Stadt. Direkt dort steigen wir hinab in den Wallgraben und halten uns rechts. Wir sind überrascht wie lauschig es hier ist. Ein Platz zum Verweilen.

Wir folgen dem Weg hinaus aus dem Graben, kommen bei der Oberstraße heraus und gehen rechts. So gelangen wir in die Altstadt mit Kirche, Rathaus, Marktplatz und Touristen Information.

Mit etwas Glück, oder bewusster Planung haben wir einen Markttag erwischt und können hier jetzt die nötigen Einkäufe erledigen um dann im Anschluss in einer der vielen Gastronomien unser Belohnungsbierchen zu genießen. Hierzu bietet sich das Brauhaus Schlüssel am Markt , genannt "Zu den drei Königen" (da sind sie wieder) an.

Vor diesem Gasthaus der Straße "Marktplatz" folgend kommen wir nach wenigen Schritten zur Fleischerei "Oetzbach". Dies ist meine "low- budget" Variante, denn in dieser Metzgerei gibt es sehr preiswert verschiedene warme und kalte Speisen an Stehtischen. Günstig aber lecker! Die "High End" - Variante wäre ein Dinnerabend in der romantisch iluminierten Burg, dies ist z.Zt. leider nicht möglich. Da müßt Ihr Euer Geld woanders ausgeben.

Am ehemaligen Kapuziner Kloster folgen wir dem Hinweis Schild zur Touristen Information. Das überaus freundliche Personal ist sehr hilfsbereit und wir können uns wieder reichlich mit Prospektmaterial eindecken. Was es noch alles zu sehen gibt.....toll!

Fazit

Klein aber oho!

Die kleine Rundtour hat es in sich und wird Euch hoffentlich genauso gefallen, wie mir. Cromfort ist schon beeindruckend und interessant. In der Stadt kann man anschließend schön Bummeln und einkehren und wer mit dem Womo über Nacht bleibt, darf sich hier noch ein zweites Bier der Traditionsbrauerei Schlüssel gönnen, denn auch für einen zweiten Tag gibt es noch genug Programm: auf dem Neanderlandsteig beispielsweise. So läßt sich hier von einem Nachmittags-Kurztrip bis zum Wochenendurlaub eine schöne Zeit verbringen. Hier noch einige Eindrücke von meinem Tag in Ratingen:

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Kommentare: 1
  • #1

    Johann Nilkens (Montag, 06 Februar 2017 21:32)

    Glückwunsch mein Freund. Haste gut gemacht und geschrieben.Ich freue mich auf deine Artikel.