Idylle im Düsseldorfer Süden
Heute gab es wieder eine solche Wettervorhersage, da musste ich einfach los mit dem Rad um den Zauber meiner Heimat für Euch einzufangen. Schließlich haben wir es nicht nur schön, sondern sehr schön hier bei uns im Düsseldorfer Süden. Deswegen entführe ich Euch vor dem Gänseessen und den Feiertagen zu einer sportlichen 40 Kilometer-Radtour in den Düsseldorfer Süden, inklusive zweier Schlösser, Seen, Wald, Natur und Kultur.
Diese Tour verläuft fast ausschließlich nur auf landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Wegen und ist egal ob Frühjahr, Sommer oder Herbst ein absoluter Tip. Vorteil Frühjahr: die ersten Sonnenstrahlen am See genießen, Vorteil Sommer: Baden und sonstiger Wassersport am See. Vorteil Herbst: die Nachmittagssonne taucht das bunte Herbstlaub in die schönsten Farben.
Anfahrt
Die Anfahrt erfolgt wahlweise mit der S 6 ab Düsseldorf Hbf, oder ab der Kölner Domplatte (Hbf) . Station Hellerhof steigen wir dann aus.
Mit dem Auto/Wohnmobil lautet die Destination für die Navigation Carlo-Schmid-Str. 2, 40595 Düsseldorf: hier gibt es einen Park and Ride Parkplatz; unbedingt auf die Schilder achten, alternativ
Philipp-Scheidemann-Str. 15-29, hier gibt es auch einige PKW Parkplätze kostenfrei, weniger für Wohnmobile geeignet (nur bis 6 Meter)
Weitere Touren und Highlights zum Düsseldorfer Süden wurden in den folgenden Blog-Touren hier bereits beschrieben:
- Eine Fahrradtour durch den Düsseldorfer Süden mit komplett anderen Zielen
- Urdenbacher Kämpe -short story
- Benrath - Der Düsseldorfer Süden
Highlights
Hier sind sie wieder die Highlights im Kurzüberblick, die Euch den Tag zu einem unvergesslichen Tag werden lassen:
- Urdenbacher Kämpe, größtes Naturschutzrefgium zwischen Düsseldorf und Monheim am Rhein
- Schloß Benrath, eines der schönsten Barockschlösser Europas mit französischem und englischem Garten sowie drei Museen!
- Schloß Garath, in Privatbesitz Besichtigung nicht möglich, der Schloßpark ist öffentlich.
- Garather Forst, Karnaper Busch, Düsseldorfer Stadtwald eine Fahrt ins Grüne!
- Unterbacher See mit Camping und den Strandbädern Süd und Nord.
- Marina, Segelschule, Stand-up Paddling, Baden, Surfen, chillen, Hochseilklettergarten u.v.m.
- Peters Biergarten, eine Location mit Flair, Gemütlichkeit, urigen Typen und noch einiger Maßen zivilen Preisen im Verhältnis zu den Strandbädern direkt am See.
Nützliche Weblinks
Die hier folgenden weblinks sollen Euch die spontane Planung eines Aufenthaltes in dieser Region erleichtern und nützliche Zusatzinformationen liefern:
- Peters Biergarten, in der unmittelbaren Nähe zum Strandbad Süd sollte man nicht versäumen. Im Sommer spielen hier auch lokale Bands live, gute Stimmung garantiert.
- Wohnmobilstellplatz am Strandbad Nord, sehr günstig und schön, da das Strandbad mitsamt Biergarten, Restaurant und Marina mit Bootsverleih direkt zu Fuß erreichbar ist. Außerdem gehen die Rad- und Wanderwege direkt hier vorbei.
- Hier der weblink für mehr Informationen zum Schloß Benrath
- weitere nützliche weblinks findet ihr unter den bei 'Anfahrt' verlinkten Blogtouren.
- Webseite für die Strandbäder Nord und Süd
- Unterkunft im Hotel Haus Fabry in unmittelbarer Nähe zur Tour
- Zur besseren Orientierung hier die Auenkarte zur Urdenbacher Kämpe
Charakteristik der Rad-Rundtour:
Los geht's am Philipp-Scheidemann-Weg 15-29, wo wir den Einstieg in die Kämpe an einem alten Gedenkkreuz finden. Ausgeschildert mit der Wegekennzeichnung weißes D auf schwarzem Grund (für Rund um Düsseldorf) und dem Zeichen des Neanderlandsteigs (weißes N auf rotem Grund) folgen wir genau dieser Ausschilderung in die Kämpe.
Wir haben heute eine Tour vor uns, die insgesamt maximal 40 Kilometer, optional auch zehn Kilometer weniger ausmachen kann.
Die Strecke ist als Rundkurs abseits des Mainstreams zusammengestellt und daher eine Individualstrecke, meine Heimatrunde. Ohne besondere Höhenprofile zu über 95 % flach bietet sie Euch ein Naturerlebnis, wie es so tatsächlich einmalig ist.
Dem Wegeverlauf des Neanderlandsteiges kann man hier im flachen Gelände auch gut mit dem Rad folgen, da Wanderweg und Radweg quazi parallel verlaufen. Wir durchfahren ein kleines Stück des Grüngürtels entlang des Garather Mühlenbaches und unterqueren die Eisenbahnlinie. Da, wo wir bei der Straße wieder hinauskommen sehen wir links eine ARAL-Tankstelle. An der Ampel bei der Tankstelle folgen wir der Wegekennzeichnung weiter und überqueren die Hauptstraße (B 8). Sofort lassen wir den Strassenverkehr an der nächsten Abbiegung nach rechts gleich wieder hinter uns.
So erreichen wir über geschotterte Wege, die nur für Fußgänger und Radfahrer bestimmt sind, das Garather Schloß und schauen uns kurz im Schloßpark um. Sehr lauschig und ruhig ist es hier. Kinderspielplätze haben wir nun schon zwei passiert, wenn wir über die reguläre Schloßzufahrt das Privatgelände wieder verlassen. Am Ende rechts und nun nur noch dem 'D' folgend über die Garather Motte geht es weiter in den Garather Forst. Hier gelangen wir an ein Tor, denn der Forst ist in Privatbesitz und es leben Wildtiere hier. Wir lassen das Tor hinter uns und mit dem Bach zu unserer Rechten folgen wir dem nun wunderschönen Waldweg. Dabei ignorieren wir, dass der Wanderweg 'D' in einer Rechtskurve nach links abzweigt, denn da gelangen wir für Radfahrer in eine Sackgasse.
Das Herbstlaub leuchtet in der Sonne des wunderschönen Tages und ich fahre so vor mich hin, hänge meinen Gedanken nach und merke plötzlich, dass ich den Alltag hinter mir gelassen habe. Stattdessen kommen mir Gedanken wie: " Warum macht man das nicht viel öfter? Würde das nicht auch XY gut gefallen?" "Sollte ich das mal als Gruppentour auf social media einstellen?"
Am Ende des privaten Forstes erreichen wir das zweite Tor, fahren hindurch, lassen es hinter uns und nehmen den ersten schmalen Weg nach links. Hier sind unsere Wegkennzeichungen dann nicht mehr da, aber keine Angst, wir finden sie wieder. Mit diesem wunderschönen Weg, Wald zur linken und Feld zur rechten Seite gelangen wir in den Karnaper Busch. An einer Infotafeln, die an einer T-Kreuzung steht, fahren wir links und somit mittendurch den Karnaper Busch, ignorieren dabei sämtliche Abzweigungen und gelangen nach wenigen Minuten wieder auf einen Weg, links Wald rechts Pferdekoppel mit zwei einzeln stehenden Bäumen, kommen so zur Straße 'Horster Allee'. Dort müssen wir uns gegenüber dem Haus Vorst, einem alten Herrensitz, heute modernes Seniorenwohnheim mit schönem Park, links wenden.
Doch zuvor betreten wir den Park der einige Besonderheiten für uns bereit hält. Zum einen sind hier die Reste eines Herrenhauses in Gestalt eines Rundturmes zu finden und andererseits wurde hier vor mehr als Hundert Jahren eine in Deutschland sehr selten anzutreffende Libanonzeder gepflanzt, die ein stattliches Ausmaß angenommen hat und deswegen schon Naturdenkmal ist.
Aus dem Park zurück nun rechts abbiegen (also von der Richtung aus der wir gekommen sind natürlich links) und die erste Möglichkeit wieder rechts, durch die Poller auf den Waldweg. Vor dem Herrenhaus macht der Weg eine Linkskurve und an der Kreuzung, wo wir an einem Baum die Wegkennzeichung weißes 'D' auf schwarzem Grund wiederfinden fahren wir nach rechts und kommen so nach einigen Schlenkern aus dem Wald hinaus und auf einem Damm aus, der den Itterbach kanalisiert.
Dem schönen Weg auf dem Damm folgen wir nach links und kommen kurz vor Benrath nach einem links-rechts Schwenk durch eine Unterführung und müssen mit beiden Kennzeichnungen 'D' und 'N' nun bis zu einer Kreuzung fahren. Wir folgen exakt der Wegekennzeichnung und kommen so bei einer Infotafel des Düsseldorfer Stadtwaldes, der hier an Benrath grenzt, aus. Wer abkürzen möchte fährt, der Beschilderung nach Benrath folgend direkt zum Schloß Benrath. Dann jedoch werden Euch die nun folgenden Highlights entgehen.
Mit 'D' und 'N' fahren wir durch den Stadtwald, wieder nur auf Wander- und Radwegen und kommen so zu einem außerschulischen Lernort, mitten im Wald. Hier treffen wir auf kunstvoll gestaltetet und geschnitzte Ruhebänke, Bienen, Schnecken, einen lebensgroß geschnitzten Lehrer, einen lächelnden Fliegenpilz und manch andere kuriose Gestalt. Vorbei an einem kleinen Tümpel mit Lerntafeln kommen wir der Seenlandschaft im Düsseldorfer Süden immer näher.
Nach einigen gut ausgeschilderten Abzweigungen mal rechts mal links erreichen wir bei einem Wanderparkplatz die Straße 'Am Schönenkamp', die wir überqueren müssen. Es geht zunächst halb rechts, später links herum parallel zum Damm der Eisenbahnlinie bis zur Unterführung und dort hindurch nach rechts.
An der Stelle, wo wir die Eisenbahnlinie unterqueren und an einer Wegspinne eine etwas verwirrende Infotafel steht, folgen wir nicht mehr dem 'N', sondern biegen scharf links ab und folgen
der Kennzeichnung A 7, die uns zu einem Birdwatching Unterstand bringt. Hier haben wir einen wunderschönen Blick auf den Elbsee. Mit etwas Glück erblicken wir hier Kormorane, Schwäne und Graureiher. Bald darauf gelangen wir durch eine weitere Unterführung, diesmal der Autobahn, zu Peters Biergarten am Südufer des Unterbacher Sees. Ich denke, hier haben wir uns eine erste kleine Pause verdient.
Wir stellen die Räder am Ständer ab und genießen die warme Herbstsonne bei einem frisch gezapftem Stauder Pils in dem mit Sand aufgeschütteten gemütlichem Biergarten.
Peters Biergarten befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt vom Strandbad Süd. Im Sommer ist hier, nicht zuletzt wegen der nahe gelegenen Parkplätze das Freibad sehr gut gefüllt, ebenso die Surfschule oder das Strandcafé. Im Hochseilklettergarten links vom Eingang könnt Ihr Eure Geschicklichkeit auf die Probe stellen.
Wir folgen heute jedoch den Rad- und Fussgängerweg nach rechts und nehmen die Seeumrundung entgegen dem Uhrzeigersinn in Angriff. Diese eignet sich auch für einen schönen Nachmittagsspaziergang, denn mit 6 Kilometern Länge und ausreichend Ruhebänken, drei schönen Möglichkeiten zur Einkehr bietet sie eine angenehme Kurzweil zur Freizeitgestaltung. Dabei gibt der See den Weg vor, hier haben wir weder einem 'D' noch einem 'N' und auch keiner 'A 7' mehr zu folgen, denn wir kommen nach absolvierter Umrundung wieder beim Eingang des Südstrandbades aus. Das Seeufer gibt uns den Wegverlauf vor.
Diese Seeumrundung hat es in sich. Einmal aus fotografischer Sicht, denn mit dem Wechsel der Himmelsrichtung und des Sonnenstandes bekommt der Unterbacher See alle Facetten eines Sehnsuchtortes.
Darüber hinaus findet sich am Nordstrand, direkt in Nachbarschaft zum Wohnmobilstellplatz und zum Campingplatz, die Marina und der sehr schöne Biergarten mit Seeblick. Auch vorzüglich essen, im Sommer vorzugsweise vom Grill, lässt es sich hier.
Da möchte man vor lauter Genuß gar nicht mehr weg. Gut wenn das Wohnmobil nun in unmittelbarer Nähe steht, dann kann man hier die blaue Stunde und den Sonnenuntergang erleben und anschließend einfach nur ins Bett fallen. Auch nicht schlecht, finde ich!
Vom Strandbad Süd, sehen wir schon die Ausschilderung des Fahrradweges nach Benrath mit der Angabe 5 Kilometer. Dieser folgen wir nun um so zum Schloss Benrath zu gelangen.
Die Strecke nach Benrath führt auf Strassen begleitenden Fahrradwegen zum Benrather Schloß. Wir erreichen dieses von der Frontseite und haben jetzt die Wahl: Ich war am Nachmittag gestartet und kam nach der Schließung der Museen hier an. Wer früh am Tag gestartet ist, hat hier die Chance eines der schönsten Barockschlösser als Gesamtkunstwerk aus Schloß und Gärten zu besichtigen. Dabei ist erwähnenswert, dass die Museen kostenpflichtig sind, das Lustwandeln oder Radfahren ist auf ausgezeichneten Wegen jedoch gratis. Ich gehe an dieser Stelle nicht weiter auf die Historie des Schlosses ein, denn das habe ich bereits auf den hier verlinkten Blogtouren ja bereits schon getan.
Wir durchqueren im weiteren Routenverlauf den Schloßpark in Richtung Rheinufer und gelangen so an das südliche Ende des Schloßparkes an der Straße 'Am Benrather Schloßufer' mit Rheinpromenade und Blick auf den Sonnenuntergang. Hier gefällt es auch der Benrather Jugend, die sich in den Sommermonaten am Strand des Rheins zum Grillen und chillen trifft. Wir fahren auf der Straße am Benrather Schloßufer nach links.
So kommen wir an einer der beliebtesten Adressen Urdenbachs vorbei, dem Restaurant "Altes Fischerhaus". Eine Tischreservierung ist hier obligatorisch und wäre ein schöner kulinarischer Abschluss unserer Tour. An der Ampelkreuzung fahren wir nach rechts und in einer leichten Linkskurve bergauf sehen wir auf unserer linken Seite die Gastronomie Extratour mit schönem Biergarten. Davor ein großer Parkplatz. Und direkt dahinter finden wir unsere Wegbeschreibung weißes 'D' auf schwarzem Grund wieder.
Die Wegkennzeichnung führt uns also hinter dem Biergarten und Parkplatz links parallel zum Urdenbacher Altrhein durch die Urdenbacher Kämpe bis zur Hellerhofbrücke mit diversen Informationstafeln. Nun ist das Ende der Fahrradtour bald schon erreicht, denn mit der Wegekennzeichnung 'N' kommen wir so wieder an den Ausgangspunkt unserer Tour zurück.
Fazit dieser Abwechslungsreichen Fahrradtour:
Mit dieser heutigen Tour möchte ich Euch meine direkte Heimatregion vorstellen, meine Haus- und Hoftour, also. Mindestens einmal pro Jahr fahre ich die Strecke so wie hier beschrieben ab, weil sie zu jeder Jahreszeit immer wieder unterschiedliche Stimmungen bereit hält.
Wahlweise habe ich dann die Vorfreude auf die ersten warmen Sonnenstrahlen im Biergarten des Strandbades, oder es gibt im Sommer einen ausgiebigen Badestop. Im Herbst hat man weite Teile dieser Strecke für sich ganz alleine, man trifft kaum einen Menschen, insbesondere dann, wenn man an einem Wochentag nachmittags unterwegs ist. Das ist dann angesichts der Bevölkerungsdichte schon faszinierend.
An einem Sonntag im Sommer ist es natürlich nicht zu empfehlen, dann sind hier alle auf den Beinen und es herrscht wuseliges Treiben.
In der Urdenbacher Kämpe gibt es Rückzugsgebiete für vielerlei Vogelarten, in den Schloßgärten begegnet uns gestaltete Natur im Stile vergangener Jahrhunderte, Schloß Benrath hält Kultur für uns bereit und wer es sportlich liebt kommt hier auch ganz gewiss nicht zu kurz.
So bleibt mir mal wieder zum Ende der Geschichte Euch meinen Dank auszusprechen für die vielfache Unterstützung, ohne die es den Blog so nicht geben würde. Ich wünsche Euch viel Spaß beim schmökern hier im Blog bei mittlerweile 51 Touren und wir sehen uns wieder, schon bald mit der nächsten Tour. Ich lasse mir etwas einfallen. Versprochen! Euch eine gute Zeit und nun mal los: "Raus aus dem Alltag!"
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Margot Emmerich (Donnerstag, 15 November 2018 19:31)
Hallo,
Die Tour hört sich super an. Schade, dass es sie nicht als GPX Datei zum Download gibt
LG Margot
ontour@reiseblog-nrw.de (Donnerstag, 15 November 2018 21:05)
#1 Hallo Margot,
vielen lieben Dank für Deinen Besuch und Dein feedback. Ja das ist tatsächlich ein Manko, dass ich Touren nicht aufzeichne, daher die möglichst exakte Beschreibung. Da bin ich wohl etwas old school unterwegs. Aber der Tourenverlauf ist gut nachzuvollziehen, da die Beschilderungen durchgängig sind. Ich wünsche Dir viel Spaß mit den Touren und werde in Zukunft auch Aufzeichnungen liefern. LG Matthias