Erste Frühlingsgefühle im Winter 2019
Der Frühling ist zu Besuch im Winter 2019. Das schöne Wetter und eine Einladung von unseren Landvergnügen Botschaftern Angela und Hansjörg verschlug uns zu einer Tour in die Caller Schweiz, zu einem Vortrag über Wohnmobilreisen in NRW beim Treffen der Wohnmobilfreunde im Campus in Meschede und zu einer aussichtsreichen Wanderung bei angenehmen Frühlingstemperaturen. Was dabei heraus kam, ist durchaus empfehlenswert für eine Tour "Raus aus dem Alltag!" Viel Vergnügen wünsche ich Euch beim lesen und ausprobieren dieser schönen Kurzreise in das Sauerland.
Anfahrt
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte beträgt bis zur ersten Adresse H 1 am Hennesee 134 Kilometer und dauert 1:50 Stunden. Die Zieladresse für die erste Adresse lautet:
- Am Hentenberg 1, 59872 Meschede
Die zweite Zieladresse in Calle lautet:
- Auf'n Mühlenwiesen 18, 59872 Meschede - Grewen Mühle
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt unproblematisch bis zum Bahnhof Meschede mit der Deutschen Bahn:
- Köln, Hbf-Meschede Hbf, ca 2:25 Stunden durchschnittlich
Ab Meschede den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Weitere Informationen dazu unter der passenden Webseite und auch über die ÖPNV-APP der Stadt.
Highlights
Hier kommen die Highlights dieser Tour im Kurzüberblick die für einen schönen Tag abseits des Alltags sorgen werden:
- Caller Schweiz, wunderschöne Natur und Wanderwege in einer Region abseits der Touristischen Hauptrouten
- Der Ruhrtalradweg, spannender kann ein Fluß nicht sein. Der Wohnmobilstellplatz Meschede bietet einen idealen Ausgangspunkt für zwei Tagestouren
- Der Kapellenrundwanderweg in Calle führt zu einer altgermanischen Opferstätte: dem Hunstein, schöne Aussichten inklusive
- Der Hennesee bei Meschede, einer von mehreren Stauseen im Sauerland: ein Freizeitparadies zum Baden, Stand up-paddling, für Bootstouren, Radtouren rund um den See, dem Henne-Boulevard zur Himmelstreppe hinauf auf den Staudamm und dem neuen Restaurant H1
Nützliche Weblinks
Hier habe ich einige nützliche Weblinks zusammengetragen, die Euch bei der Planung dieser Reise eine Hilfe sein können:
- Wohnmobilstellplatz an der Ruhr bei Meschede, gegenüber dem Hallenbad, kostenlos ohne V/E und ohne Strom.
- Wohnmobilstellplatz am Campingpark Knaus, Vollaustattung, nicht preiswert.
- Grewen-Mühle in Calle, meine Tip für gemütliche Stunden. Hotelzimmer und Ferienwohnung inklusive.
- Hier kommt (unbezahlte) Werbung: H 1 Am Hennesee, eine durchaus lohnenswerte Restaurant-Location (meine Meinung) mit toller Aussicht auf den See.
- Wer Lust hat auf unendliche Möglichkeiten des Fahrradfahrens in allen Kategorien in der Region Meschede wird auf diesem weblink garantiert fündig.
Spaziergänge durch Calle, auf den Hunstein und zum Henne-Boulevard
Unglaublich, welche Temperaturen im Februar 2019 uns im Sauerland verwöhnten. Normalerweise würden wir Informationen für Ski- und Rodelbedingungen eher erwarten, als Temperaturen im zweistelligen Bereich. Umso schöner ist es sich im Stuhl an der freien Luft zurück zu lehnen, einen Cappuccino zu genießen und die wärmenden Strahlen der Sonne zu spüren.
Das Wochenende beginnt mit einem Besuch unserer Wohnmobilfreunde in der kleinen Ortschaft Calle, welche nur wenige Minuten von der Stadt Meschede entfernt liegt. Über den gut zu erreichenden Autobahnanschluss gelangen wir nach einigen Kurven durch die schöne Landschaft des Sauerlandes nach Calle im Herzen der nach der Stadt genannten Caller Schweiz. Der Ort wurde erstmals am 18. Juli 1042 urkundlich erwähnt und existiert seit beinahe 1.000 Jahren. Sehenswerter Mittelpunkt ist das Baudenkmal der Kirche St. Severin, welche uns für die Größe der Ortschaft deutlich überproportioniert erscheint. Das Geheimnis liegt in der Tatsache begründet, dass auch die Gemeinden der Nachbarorte ihren Gottesdienst in dieser Kirche feiern, daher wurde schon bei der Grundsteinlegung entsprechend großzügig und vorausschauend geplant. Mehrere Bäche fließen aus den hier zusammenführenden Tälern in der Ortsmitte zusammen. Über der ältesten Brücke wacht der Brückenheilige St. Nepomuk und bietet den Anwohnern nun schon seit Jahrhunderten Schutz.
Im benachbarten Kelbketal gibt es den gleichnamigen Wanderparkplatz (ausgeschildert) an einer kleinen Kapelle. Das Parken erfolgt dort kostenlos, einige Picknickplätze bieten Wohnmobilisten einen entspannenden Stop mitten in der Natur. Zum Nachmittag führt uns der Rundwanderweg A 1 in einer rund 3,7 Kilometer langen Rundwanderung zum Höhepunkt der Caller Schweiz: dem Hunstein, einer altgermanischen Opferstätte südlich von Calle mit einer wunderschönen Aussicht auf die Ortschaft und die Caller Schweiz. Wer hier mehr wandern möchte findet eine schöne Möglichkeit auf dem 13 Kilometer langen Kapellenweg, einer Rundwanderstrecke.
Am Abend des Samstags fand das beliebte Mescheder Wohnmobilisten Treffen im Campus statt, einer ehrenamtlich geführten Begegnungstätte mitten in Meschede. Die Veranstaltungen der vorangegangenen Abende besuchten zahlreiche Wohnmobilisten und lauschten den Vorträgen über die unterschiedlichsten Reiseregionen weltweit.
Dieses Mal durfte ich also einen Vortrag halten, mit einem Thema das alle Eigner eines Reise- oder Wohnmobils bewegt: Was tun, wenn nur ein Wochenende Zeit ist für eine kurze Tour?
Mein Vortrag handelte natürlich von den Schönheiten Nordrhein Westfalens und diesem Reiseblog, Deutschlands ersten digitalen Pocket-Guide für Wohnmobilfahrer, dessen 56. Tour Ihr soeben lest. Der Vortrag wurde ein voller Erfolg und so wurde es mit den persönlichen Gesprächen noch ein sehr geselliger und informativer Abend, der aufgrund der guten Stimmung erst zur Nacht endete. Ich könnte mir vorstellen, dass hier mit neuen Themen noch eine Fortsetzung folgt. Vielen Dank an dieser Stelle der Organisatorin Angela Hoppe für ihren lieben Einsatz und die Planung dieses Events!
Am Sonntag wurden wir von unseren Gastgebern mit einem ausgiebigen und vitaminreichen Frühstück verwöhnt und machten uns im Anschluß bei schönstem Sonnenschein auf den Weg zum Hennesee. Der Hennesee ist ein Trinkwasserreservoir der Region und entstand durch den Bau der Hennetalsperre in den Jahren 1952-1955. Zuvor gab es bereits seit 1900 eine ältere Staumauer, die jedoch zurückgebaut wurde, da der Untergrund zu durchlässig geworden war. Eigentümer der Staumauer, die eine beachtliche Länge von 327 Metern hat, ist der Ruhrverband. So dient der Staudamm bis heute vor allem der Niedrigwasseraufstauung, dem Hochwasserschutz, der Wasserkrafterzeugung und natürlich auch der Erholung. Im Jahre 2015 wurde die Himmeltreppe eröffnet, die in 328 Stufen von der Mauerkrone bis hinunter zur Sohle der Staumauer reicht.
Das Freizeitangebot, welches dem Urlauber hier geboten wird ist reichhaltig. Zu kurzen Spaziergängen lädt der Henne-Boulevard ein, der von der Himmelstreppe zum Restaurant H 1 führt. Dort lädt eine Terasse mit Seeblick zum verweilen ein. Unterwegs kommt man an der Badebucht vorbei, die im Sommer ein vielbesuchtes Ziel zum baden, sonnen und stand up paddling geworden ist.
Gut ausgeschilderte Wanderrouten und auch Radwanderwege erschließen verkehrsfrei die schöne Natur und laden zu schönen Touren ein, eine davon ist sicherlich die Umrundung des Hennesees. Die Europäische Region und das Land NRW unterstützen zusammen mit dem Ruhrverband die Förderung des Tourismus in dieser Region. Dies wird am guten Pflegezustand der Wege und den vielen aufgestellten Informationstafeln und Beschilderungen deutlich.
Wer nicht unbedingt Fahrrad fahren, wandern oder baden möchte, kann auf dem Hennesee mit dem einzigen Ausflugsschiff "MS Hennesee" von Ostern bis Ende Oktober eine Rundfahrt auf dem See buchen. Auf dem Schiff finden bis 400 Personen Platz.
Ein sehr erfolgreicher Ruderclub, ein Seglerclub und ein Anglerverein runden die Freizeitangebote um den See noch ab.
Der schöne Spaziergang von der Himmelstreppe zum H1 und zurück dauert in gemütlichem Tempo maximal zwei Stunden. Auf diesem ausgeschilderten Weg kommt man an der Anlegestelle des Freizeitschiffes automatisch vorbei. So kann man den Spaziergang mit einer Ausflugsfahrt kombinieren und eine anschließende Einkehr im Restaurant planen, was einem typischen Familiensonntagsausflug sehr gerecht wird. Alternativ beginnt man das Tagesprogramm mit einem ausgiebigen Brunch im H 1 und macht die Rundfahrt im Anschluß an den Verdauungsspaziergang- ganz nach Belieben.
Eine zusätzliche Alternative bietet das Hallen- und Freibad Meschede direkt an der Ruhr gelegen, mit Wasserrutsche , Beach-Volleyball, Planschbecken, Nichtschwimmerbecken und Kinderspielplatz.
Der Ruhrtalradweg: erste und zweite Etappe
Der Wohnmobilstellplatz in Meschede bietet für den autarken Camper geradezu optimale Voraussetzungen. Er ist kostenlos, liegt am Ufer der Ruhr, relativ zentral zum nahen Stadtzentrum und Bahnhof gelegen. Man kann im Schwimmbad, welches über eine Fußgängerbrücke zu erreichen ist idealer Weise baden und duschen. Auf Strom, Wasser und V/E muss man allerdings verzichten. Da weicht man besser auf die oben genannte Alternative aus. Der Stellplatz ist aus zwei Gründen einen Tipp wert:
Man erreicht von hier aus in etwa 5 Minuten den Bahnhof und kann mit der Bahn nach Winterberg fahren um dort mit der ersten Etappe des Ruhrtalradweges zu beginnen. So fährt man ganz gemächlich von der Quelle über den Ruhrtalradweg zurück zum Wohnmobil.
Am darauf folgenden Tag fährt man dann ab diesem Standort die zweite Etappe des Ruhrtalradweges bis zu einem nächsten Bahnhof, beispielsweise bis ins schöne Arnsberg. Dort kann man die Stadt in Ruhe besichtigen, mit den Ruinen einer einst stattlichen Burg und mit der Bahn wieder zurück fahren nach Meschede.
So ergibt sich ein sportliches Wochenende mit vielfältigen Eindrücken und Erlebnissen, jeder Menge Bewegung an der frischen Luft, und einem Gesundheitsprogramm für Körper und Seele - eine perfekte Auszeit aus dem Alltag. Das gelingt auf durchgängig ausgeschilderten Wegen, weitestgehend Autofrei. Dazu bedarf es keiner langer Planung, man kann spontan ins Wochenende starten, wenn der Wetterbericht es erlaubt. Und das ist ganz eindeutig auch mein Ziel: Mit diesem digitalen Reiseführer für NRW immer auch ein spontaner Wegbegleiter für traumhafte Touren und schöne Erlebnisse zu sein.
So kann jeder nach seinen eigenen Vorlieben nun aus einem bunten Strauß von Möglichkeiten ein persönliches Tagesprogramm zusammenstellen, bei dem wieder einmal alle Familienmitglieder gleich welchen Alters ihre Freude haben können und sollen.
fazit dieser wochenendtour:
Viel zu schnell verging die Zeit in dieser schönen Caller Schweiz. Und obwohl ich das Sauerland schon vielfach in den unterschiedlichsten Jahreszeiten besucht habe, kannte ich die Sehenswürdigkeiten hier bis dato selber nicht. So lernt man immer wieder neue und schöne Eindrücke kennen, derer man sich vorher nicht bewußt war. So ist dieser Tourbericht aus Meschede der erste Teil einer Trilogie geworden, dem zum Sommer hin zwei weitere Berichte über die Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten auf dem Ruhrtalradweg folgen werden. Vielleicht sieht man sich aus diesem Anlass ja tatsächlich einmal persönlich auf dem Wohnmobilstellplatz an der Ruhr?
Ich wünsche Euch viel Freude bei Euren Touren durch das wunderschöne NRW und verspreche Euch auch in 2019 wieder jede Menge neuer Erlebnisberichte und Stellplatz-Tipps für Wohnmobile aus den unterschiedlichsten Regionen unseres Bundeslandes.
Ich bedanke mich herzlich für Euer Interesse und Euren Zuspruch und sage 'bis bald', Euer Matthias
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Angela (Freitag, 19 Juli 2019 16:54)
Wunderbar gemacht und lädt wirklich ins Sauerland ein. Danke für Deine Mühe! Weiter so.
ontour@reiseblog-nrw.de (Freitag, 19 Juli 2019 23:25)
Liebe Angela,
vielen Dank für Dein Feedback, wir hatten eine schöne Zeit und ich erinnere mich sehr gern daran zurück. Das wiederholen wir in jedem Fall! Ganz liebe Grüße nach Calle!