Grenzgängertouren im Dreiländereck bei Aachen
Mein dritter Wochenendausflug in der Kooperation mit dem Deutschen Jugendherbergsverband Rheinland führt uns heute in das internationale Jugendgästehaus nach Aachen. Über diesen Aufenthalt und die höchst empfehlenswerten Tagesausflüge möchte ich Euch heute berichten und dazu ermutigen einmal neue Wege zu gehen und diese auszuprobieren. Es war für alle drei Generationen, egal ob Großeltern, Eltern oder Enkelkind eine einmalige Erfahrung, die alle am liebsten sofort wiederholen würden.
Anfahrt
Die Anfahrt ab Kölner Domplatte zur Jugendherberge Aachen beträgt 85,15 Kilometer und dauert ca. eine Stunde.
Die Adresse für die Navigation lautet:
Maria-Theresia-Allee 260, 52074 Aachen
Der Wohnmobilstellplatz in Aachen liegt im Ortsteil Burscheidt und hat die folgende Adresse:
Branderhoferweg 11, 52066 Aachen
extratipp:
Weitere Touren hier im Blog im direkten Umfeld:
- DIE DREI TÜRME, Teil II. dieser Fortsetzungstour
- Kaiserstadt mit heilenden Quellen, Welterbestätte Bad Aachen
- Top Trails of Germany, auf dem Eifelsteig im Deutsch-Belgischen Naturpark
Highlights
Die Highlights im Kurzüberblick, die für einen unvergesslichen Ausflug sorgen werden:
- Die Jugendherberge in Aachen
- Aachener Studentenviertel: am Ponttor ist was los!
- Dom, Schatzkammer und Kaisersaal im Rathaus muss man gesehen haben, siehe Tourlink zu meiner ersten Tour nach Aachen
- Korneliemünster, Kunsthaus NRW eine Reise zur Kunstgeschichte der BRD nach Kriegsende und ins frühe Mittelalter
- Zum höchsten Punkt der Niederlande: 'Drielandenpunkt' in Vaals, Niederlande mit dem Wilhelminaturm
- La Gileppe, älteste Talsperre in Europa
- Burgenroute, ein ca. 80 Kilometer langer Roadtrip entlang der Deutsch-Belgischen Grenzregion führt zu knapp zwei Dutzend Schlössern und Burgen
- Raeren, Töpfereimuseum in einer alten Burg
- Lousberg, Aachens höchster Berg und gleichzeitig ältester Park.
Nützliche Weblinks
Hier folgen einige nützliche Weblinks, die Euch bei der Planung Eures Aufenthaltes nützlich sein werden:
- Porträt der Jugendherberge Aachen, Buchungslink
- Wohnmobilstellplatz Aachen, einer der besten Stellplätze in einer Stadt in der BRD
- Die RWTH Aachen ist mit gut 45.000 Studierenden die größte technische Universität der Bundesrepublik
- Hier die Homepage von Aachen-Tourismus, für noch mehr Infos
- Lecker und preiswert Essen funktioniert im Studentenviertel Aachens, am Ponttor. Wir waren im Labyrinth, toller Garten mit Kirschbaum!
- Burgenroute durch das malerische Göhltal: ein Highlight!
- Feine Französische Küche gibt es im Petit Charlemagne
- Sonntags ausgiebig brunchen im Drehturm-Restaurant auf dem Lousberg, vorbestellen ist unbedingt nötig
Ankunft in Aachen und hinein ins pulsierende Studentenleben:
Gleich zwei Kooperationen lassen dieses Wochenende für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Zum einen wird diese Reise meine Dritte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendherbergsverband Rheinland und zum anderen gibt es eine Premiere: Der erste Weltkonzern unterstützt meine Tätigkeit für diesen Reiseblog: Ende Mai 2019 erhielt ich von Canon Deutschland ein Kamera Kit zur digitalen Bebilderung meiner Blogberichte: eine Canon EOS 77D. Dafür spreche ich an dieser Stelle Frau Sandra Jurek meinen persönlichen Dank aus, die dies möglich gemacht hat.
Aus diesem Grunde findet Ihr unter verschiedenen Bildern nun auch die Hinweise auf eben jene Kamera, mit der sich hervorragend arbeiten läßt. Ich hoffe ich habe hiermit meiner Verpflichtung Rechnung getragen, dies als Werbung zu kennzeichnen. Die bisherigen Bilder der vorangegangenen 60 Touren sind alle mit der Kamera meines Mobiltelefons gemacht.
Was ist die Idee hinter dieser Tour? Wie ganz viele unternehmungslustige Familien meiner Leser auch, besteht unsere Familie aus drei Generationen: Da ist unsere Tochter, gerade 18 Jahre jung und soeben mit dem Abitur fertig, zu nennen, wir Eltern, beide Ende 40 Anfang 50 und die Großeltern beide 73 Jahre jung. Die interessante Frage: Wie kann man mit drei Generationen und einem Altersunterschied von maximal 55 Jahren einen Aufenthalt in einer JUGENDHERBERGE erleben und ein Programm gestalten, bei dem jeder zufrieden ist und keiner überfordert wird? Ist das möglich? Wo liegen die Vorteile? Was sind die Nachteile? Wie steht es um unsere eigenen Vorurteile? Diesen Fragen werden wir neben dem Reiseprogramm auf jeden Fall nachgehen und zu ganz erstaunlichen Antworten kommen.
Wie immer wird es ein Wochenende mit vielerlei unterschiedlichen Erlebnissen und Highlights-Nachreise wärmstens empfohlen!
Über eine steile Feuerwehrzufahrt erreichen wir den Innenhof der Jugendherberge in Aachen, den wir nach vorheriger telefonischer Anfrage befahren dürfen zum Be- und Entladen unseres PKW. Das kommt dem Asthmatiker unserer Familie sehr entgegen. Es folgt ein überaus freundlicher Empfang an der Rezeption durch die Auszubildende und die Einweisung in die Räumlichkeiten des Hauses. Die Eltern sind im barrierefreien Trakt des 'Neubaus' im Erdgeschoss untergebracht. Das freundliche Zimmer mit Doppelbett und zwei zusätzlichen Betten für Kinder ist vorbildlich mit einem eigenen behindertengerechten Duschbad (ebenerdig, Klappsitz, Haltegriffe) und WC (Haltestangen) ausgestattet. Für Notfälle gibt es gar eine Notlampe, mit der man die Mitarbeiter/innen der Rezeption rufen kann. Wir bekommen ein Doppelzimmer im Obergeschoss mit eigenen WC und Duschbad. Dort entpuppt sich ein Wandschrank als Schlafschrank mit Doppelstockbett, Leselampe und Steckdose zur Ladung des Mobiltelefons - was unsere Tochter sehr praktisch findet. Nach dem langen Ausflugstag verschwindet sie zum lesen und schlafen einfach im Schrank, witzig und pfiffig gemacht! Wer die Dusche benutzen möchte kann dies getrennt von der WC-Nutzung tun, man hat sein eigenes Separee.
Obst und Wasser stehen zur Begrüßung kostenlos bereit, das ist mal ein Empfang, den wir aus manchen Hotels nicht kennen. Aprospros Hotel, lediglich der fehlende Fernseher und die fehlende Minibar, machen den Unterschied zu einem Hotel aus, denn wir schlafen in frisch bezogenen Boxspringbetten; Duschtücher, Handtücher und Fußmatten liegen für jeden von uns im Bad bereit. Damit wäre das erste Vorurteil zur früheren Qualität von Jugendherbergen erstmal erledigt!
Buchbar ist ein Aufenthalt in den klassischen Paketen: Übernachtung mit und ohne Frühstück, Halbpension und Vollpension.
Wir wollen gut und preiswert essen, denn wir sind alle ziemlich müde von einer anstrengenden Woche. Also fahren wir der Empfehlung folgend in das mediterrane, griechische Restaurant 'Labyrinth' auf der Pontstraße im Studentenviertel der Stadt. Hier sitzen wir an einem lauen Sommerabend im Garten des Restaurants, den man von der Straße aus so nicht erwarten würde. Im Pontviertel gibt es alles, was Studenten gefällt: von mexikanischen und libanesischen Imbiss bis zur Cocktailbar, eine Shishabar, ein Kiosk für den späten Einkauf, Clubs, ein Programmkino und das Labyrinth: lecker speisen zu günstigen Preisen in idyllischem Garten unter einem Kirschbaum sitzend - ich finde das ist ein gelungener Start der übrigens alle Familienmitglieder begeisterte!
Das Ponttor ist eines von noch zwei existierenden, mittelalterlichen Stadttoren der alten Stadtbefestigung und hat schon viele Jahrhunderte hinter sich; ein beeindruckendes Zeugnis aus jener Zeit als Aachen noch Krönungstätte von über 30 Deutschen Königen war.
Wir schlendern zur Verdauung hinüber in die Altstadt, wo am Rathausplatz die Tische und Stühle der Restaurants draußen aufgebaut wurden. Autofahren ist tabu, es ist gesperrte Fußgängerzone, dadurch sitzt man im Sommer einfach herrlich hier - vor der imposanten Fassade des Rathauses mit dem Karlsbrunnen davor. Wir schlendern vorbei am internationalen Zeitungsmuseum, welches mit seiner Geschichte und seine Exponaten so einmalig ist in der ganzen Welt. Das wird vorgemerkt für unseren nächsten Aufenthalt, denn heute Abend hat es natürlich schon geschlossen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück freuen wir uns über das Wetter, das entgegen der Vorhersage freundlich ist. Wir haben heute die Burgenroute auf dem Programm, doch zuvor fahren wir in das nur acht Kilometer entfernte Vaals auf holländischer Seite. Hier gibt es mit dem Wilhelminaturm die höchste Erhebung der Niederlande.
Die Burgenroute von Vaals über Kelmis nach Raeren und Eupen
Der Wilhelminaturm ist ein Wahrzeichen der Niederlande und gleichzeitig der höchste Punkt unseres Nachbarlandes. Wir kennen ihn auch unter dem deutschen Namen 'Dreiländerpunkt', weil hier Belgien, Holland und Deutschland sich eine gemeinsame Grenze teilen. Der Turm ist behinderten gerecht mit einem Fahrstuhl ausgestattet, für Rollies und Kinderwagen also bezwingbar. Von oben bietet sich ein phantastischer 360-Grad-Rundblick in alle drei Länder bis nach Aachen. Die letzte Treppe jedoch muss man zu Fuss bewältigen, denn diese führt zu einem Glasboden Skywalk! Das ist nichts für schwache Nerven, schwindelfrei sollte man schon sein!
Am Fuß des Turms befindet sich ein sehr gepflegtes Ausflugslokal mit einer Außengastronomie und einem großflächigen Interieur. Hier kann man schön sitzen und die Zeit vergessen, eine ideale Pausenstation für Wanderer und Radtouristen. Rundwege sind hier oben mehrfach ausgewiesen und auf Hinweistafeln erläutert. Der Parkplatz ist kostenlos nutzbar, die Turmbesteigung kostet 3,00 Euro pro Person (Stand 06.2019, ohne Gewähr). Nach der Turmbesteigung brechen wir in Richtung des Ortes Kelmis in Belgien auf (ca. 15 Minuten), denn hier beginnt die Burgenroute ( weblink und download siehe oben). Wir folgen der Beschilderung nach Raeren und gelangen so in einen verschlafenen Ort mit mittelalterlicher Burg, einem Donjon (Festungsturm) aus dem 14. Jahrhundert und der Töpferwerkstadt und dem Töpfereimuseum.
Plötzlich glaubt man in Frankreich zu sein, ich bin begeistert! Wir stellen das Auto auf dem kostenlosen Parkplatz vor der Werkstatt ab und schauen uns ein wenig um. In der Werkstatt werden die liebevoll geformten Puppen, Vasen und Erzeugnisse ausgestellt und verkauft, im Museum erfahren wir, das wir hier an einem der weltweit bedeutendsten Zentren für Töpferei gelandet sind. Raeren war vom 14. bis zum 19. Jahrhundert einer der wichtigsten Töpfereiorte des Rhein-Maaslandes.
Europas ältester Staudamm: La Gileppe bei Eupen
In Eupen angekommen fiel die Entscheidung erst einmal ein leckeres Eis zu essen und ein wenig von der Stadt zu sehen. So sahen wir Burg Stockem (nur von außen zu besichtigen), die wunderschöne Barockkirche im Zentrum mit beeindruckender Kanzel und die alten Klostergebäude. Da der Tag sich schon den Nachmittag zuneigte und wir für diesen Abend ein warmes Abendessen in der Jugendherberge gebucht hatten (18:00 Uhr) viel der Entschluss von Eupen zum Stausee La Gileppe zu fahren und den zweiten Teil der Burgenroute zu einem späteren Zeitpunkt zu erleben.
Wie sich herausstellen sollte war dies eine geniale Entscheidung, denn wir erreichten den Staudamm La Gileppe nach nur 15 Minuten Autofahrt und konnten abermals einen kostenfreien Parkplatz vor Ort nutzen. Ich sah einige Wohnmobile dort stehen, die sich auf eine Übernachtung eingerichtet hatten; auf einem ausgewiesenen Parkplatz für Mobile ohne Ver- und Entsorgung.
Von der Parkplatzebene erreichen wir einen riesigen Turm der mit einem kostenlosen Aufzug ausgestattet uns in die Aussichtsplattform mit Restaurant nach oben bringt, mit dem man aber auch bis hinunter auf die Staumauer fahren kann, wo sich ebenfalls ein kleines Restaurant befindet.
Die Aussicht auf die umliegenden Wälder und den See ist schon beeindruckend und sehenswert. Infotafeln im Turm erzählen uns die Entstehungsgeschichte des ältesten Staudammes mit seinem Turm und Skyrooftop-Restaurant. Auf der Staumauer fahren die Kinder mit ihren Inlinern, Tretrollern und Bikes, im Kletterpark direkt neben dem Turm kann man sich wie Tarzan durch die Bäume schwingen, oder Joggingrunden auf dem Walderlebnispfad drehen. Ein sehenswerter Ort, den ich bis heute gar nicht kannte, ideal für alle Familienmitglieder. Während die einen bei einem Bierchen entspannen, erkunden die übrigen die Staumauer und laufen zum König der Löwen hinüber.
fazit:
Ende des ersten Teils! Was für ein tolles Wochenende es war, sagen bestimmt die Fotos und die Beschreibungen aus.
Ich bin noch so beeindruckt, dass ich heute bald den ganzen Tag an dieser Tour geschrieben und gebastelt habe.
Dabei habe ich Euch erst den Ankunftstag und den darauffolgenden Samstag geschildert. Im zweiten Teil folgen also logischer Weise
die Erlebnisse des dritten Tages, welche ebenso spannend und abwechslungsreich waren, dass sie für einen eigene Blogstory ausreichen.
Ich hoffe mein Familienausflug in die Jugendherberge nach Aachen hat Euch gefallen und dazu inspirieren können, so etwas mal
auszuprobieren. Dabei dürft Ihr bedenkenlos Eure Vorurteile über Jugendherbergen über Bord werfen, denn diese sind in der heutigen Zeit moderne und internationale Gästehäuser mit ganz erstaunlichem Publikum. Dazu werde ich Euch mehr erzählen im zweiten Teil, der in Kürze folgen wird. UND HIER KOMMT ER SCHON: TEIL II! Ich bedanke mich für Euren Zuspruch und Eure Unterstützung und freue mich auch über Euer Feedback und Kommentare.
Es grüßt Euch herzlich Euer Matthias, bis bald!
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